Samstag, 26. Oktober 2013

Great Barrier Reef und die Whitsunday's

Hier erst noch mal ein nachträgliches Bild zum letzten Beitrag um unsere Route besser nachvollziehen zu können.


Nachdem wir in Port Douglas für eine Weile am Strand waren und die Kraft der australischen Sonne zum ersten Mal richtig zu spüren bekommen haben, ging es in Richtung Süden. Vor Cairns liegen einige wunderbare einsame Strände. Hier steigt der tropische Regenwald ab bis auf Meeresspiegel um direkt in lange Sandstrände zu münden.

Für Cairns war der Plan eine Bootstour zum äußeren Teil des Great Barrier Reef zu machen. Nachdem wir sorgfältig recherchiert hatten und die Tricks der Reisebüros kennenlernten entschieden wir uns für ein kleines Familienunternehmen. Rückblickend die beste Entscheidung die wir machen konnten. Am Morgen des 18.10. ging es mit 30 Leuten los. 

Unsere Erwartungen waren groß, aber mit dem was wir nach der knapp zweistündigen Fahrt zu sehen bekamen hatte niemand von uns rechnen können! Unter Wasser bietet sich uns ein glasklares Bild von dem was zu Recht als eines der heutigen Weltwunder bezeichnet wird. Bunte uralte Korallenriffe unterschiedlichste Art und Weise und Tausende nie zuvor gesehene Fische in direkter Nähe zu einem selbst. Sogar eine Schildkröte und einen "kleinen" ungefährlichen Riffhai gab es zu sehen. Die Zeit verging wie im Flug und wir kommen gegen 17 Uhr zurück in Cairns an. Wer einmal in Australien ist muss das einfach gesehen haben!





Die restlichen Tage haben wir an der Salzwasserlagune verbracht. Eigentlich sollte es dann am Mittag des 20.10. weitergehen aber kurz vor Abfahrt beim Essen lernten wir eine super nette australische Familie kennen. Wir verquatschten uns so mit den 5 (die zwei Töchter waren ungefähr in unserem Alter) , dass wir erst viel zu spät loskamen. Aber das ist auch das schöne an so einer Reise, dass nämlich geplante Zeiten ihre Wichtigkeit verlieren! Dafür wurden wir nach einem Email-Austauch sogar von der Familie zu sich nach Hause in die Nähe von Sydney eingeladen.

Weiter ging es dann nach Airlie Beach mit einigen kleinen Zwischenstopps.

Hier wird vor sogenannten Cassowarys gewarnt. Diese extrem seltenen mannsgroßen (!) Vögel gibt es nur im Norden Queensland. Sie haben ein großes Horn auf dem Kopf, ein ziemlich lustig aussehendes buntes Federkleid und können besonders zur Brutzeit extrem gefährlich sein. Sollte man einem begegnen empfiehlt der Reiseführer möglichst schnell etwas stabiles zwischen sich und das Tier zu bringen - vorzugsweise einen Baum.

Mal wieder anders als geplant wagen wir uns ab vom Highway um das Umland zu erkunden...

...und landen beim Big Crystal Creek. Offenbar ein australischer Wochenend-Geheimtipp. Touris gibt es hier jedenfalls (abgesehen von uns) keine.
Danach geht es 18km steil bergauf auf einer extrem schmalen kurvigen Straße ins winzige Bergdorf Paluma. Ziemlich anstrengend für unseren kleinen Falken, aber er hat es verkraftet und uns mittlerweile wieder verziehen (ja, ich rede von unserem Auto).





Nach ein paar weiteren Hundert Kilometern kommen wir an in Airlie Beach:



Von hier aus starten alle Touren zu den vorgelagerten über 70 Whitsunday Islands. Mit einem Last-Minute Schnapper machen wir auch so eine Tagestour mit einem echt ziemlich schnellen Boot (könnt Christian nochmal fragen WIE schnell das war)




So erreicht man auch Whitehaven Beach, einen der schönsten Strände weltweit.



Auf dem Weg zurück vom Lookout begegnet uns folgende interessante Kreatur:



Ach ja, eins noch: etwas außerhalb Airlie Beachs haben wir einfach den besten kostenlosen Stellplatz gefunden den man sich vorstellen kann! Warum 5 Sterne, wenn man Millionen haben kann? ;)


Also auf bald, bis Wiedersehen!













Freitag, 18. Oktober 2013

Von Darwin nach Cairns - eine Woche Outback

Mit dem gerade gekauften Auto wollten wir nun möglichst schnell an die Küste. Auf dem 3500km langen Weg gab es nur am Anfang und am Ende abwechslungsreiche Dinge zu sehen. Dazwischen fuhr man tagelang mitten durchs Outback. So stellt man sich Australien vor.
 
Das Auto voll beladen mit Nahrung für eine Woche, 40 Liter Wasser in Kanistern und 20 Liter Notfall-Benzin geht es los! Der erste Zwischenstopp war der beliebte Kakadu Nationalpark bei Darwin: hier wimmelt es nur so von exotischen Vögeln, Salzwasserkrokodilen und anderen Reptilien. Gesehen haben wir Papagienrudel, gehört morgendlichen Kakadugesang und gehasst die nächtlichen Attacken Tausender Mücken. Sehr interessant waren die Wandmalereien der Aborigines. Kaum vorstellbar dass hier so viele Tiere leben, denn die Wüstenlandschaft und die tagsüber fast unerträgliche Hitze hätte zumindest uns fast umgebracht. Apropos Hitze.. Unser Auto ist natürlich nicht klimatisiert! Na ja, das spart Sprit und außerdem muss man durch das ganze Schwitzen auch bei 5 Litern Wasserzufuhr täglich gar nicht mehr auf Klo! Total praktisch, oder?

Die kommenden paar Tage bis zur Küste sind wir mehr oder weniger durchgängig gefahren. Abends dann immer die aufregende Suche nach einem Stellplatz für die Nacht, mal am Highway hinter einem Busch, mal hinter einer Landebahn eines Flughafens und mal im Vorgärten von Einheimischen die uns am Abend vorher noch zu Bier und Cocktails eingeladen haben. 
Der Kurztrip durch die Wüste hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt! Unzählige Kängurus; Roadtrains (bis 50m lange Lastwagen), die wenn der Highway mal wieder einspurig wird nur ungerne ausweichen; Buschfeuer am Straßenrand und Musik und "Vorlesungen" aus einem Buch haben trotz der öden Wüstenlandschaft keine Langeweile Aufkommen lassen!

Wahrscheinlich haben wir beide auch zum ersten Mal begriffen, was eigentlich wirklich immer mit diesem Spruch "der Weg ist das Ziel" gemeint sein soll!


Achtung Kängurus! Und diese Warnung muss man wirklich ernst nehmen! Hunderte Tote Kängurus haben wir gesehen und 2 mal haarscharf selber eines mitgenommen...



Man fährt gerade mitten auf dem Highway und auf einmal hat man eine riesige Herde Kühe neben und vor allem auch auf der Straße..

Einer der erwähnten gefährlich langen Roadtrains.

So sieht eine Nacht im Outback aus...

Spricht für sich ...



Papageien, Pelikane und Hunderte nie zuvor gesehene Tiere gibt es hier im Kakadu Park



Nachts schläft man direkt neben den Kängurus! :)

Als wir der Küste näher kommen ändert sich die Landschaft auf einmal dramatisch! Auch wird nicht mehr vor Kängurus gewarnt, sondern vor dieser Spezies hier:



Wir machen eine Stopp bei den Milaa Milaa Falls und schwimmen unter einem Wasserfall


Im Daintree Nationalpark unternehmen wir eine Wanderung.. Wir sind tatsächlich mitten im Regenwald!




Endlich dann: die Küste! Und ja, wir sind ganz schön weit weg von der Heimat...


Letztlich kommen wir an in Cairns, wo wir jetzt gerade auch noch sind! Darüber gibt's dann beim nächsten Mal was zu lesen! Bis dahin,

Christian & Max



























Montag, 14. Oktober 2013

Ankunft in Australien: Darwin

Wir verlassen etwas wehmütig Singapur, sind wir doch zu 100% überzeugt das der Luxus nun auf jeden Fall sein Ende finden wird! Aber so sollte es ja auch eigentlich sein...
Vollkommen übermüdet kommen wir morgens um 6 in Darwin an. Darwin ist die nördlichste Stadt des Northern Territory und wird daher auch Top End genannt. Wie sich zeigen sollte aber eher End als Top..
Um 7 Uhr wollen wir ins Hostel einchecken und einfach nur schlafen. Die Bewertungen des "Elkes Backpackers" im Internet waren vernichtend aber es war nichts anderes mehr frei.. So schlimm kann es ja wohl nicht sein. Also rein ins 4er Zimmer. Es schlägt uns ein stechender Geruch aus Alkohol und ungewaschenen Klamotten entgegen. Im Bett liegt einer und schnarcht und das ganze Zimmer ist ziemlich vermüllt. Egal - wir müssen schlafen! Die folgenden 1,5 Tage bestätigen den Verdacht dass es sich bei unserem Hostel definitiv um das schäbigste ganz Australiens handeln muss. Wir ziehen also um in ein 8 Bett Zimmer eines anderen Hostels, dass uns wie der größte Luxus auf Erden erscheint... tja so ändern sich die Ansprüche ;)
Beim Auschecken im Elkes treffen wir 2 bärtige Franzosen, die ihr Auto verkaufen wollen. Sie sehen aus wie die klassischen Backpacker und kommen gerade von einer langen Fahrt aus Sydney. Hier in Darwin wollen sie das Auto verkaufen bevor sie nach Asien weiter reisen. Wir winken trotzdem ab, hatten wir uns doch vorher eigentlich überlegt das Risiko eines Autokaufs nicht eingehen zu wollen. Als wir die 2 dann aber im nächsten Hostel 1 Stunde später schon wieder treffen wird uns fast klar, das kann eigentlich kein Zufall sein. Und wie sich später noch zeigen wird schickte die beiden vermutlich echt der Himmel :)
Bei dem Auto handelt es sich um einen Ford Falcon Baujahr 1998, ausgestattet mit allem was man als Backpacker so gebrauchen kann - inklusive genügend Platz zum Schlafen für 2. Die nächsten 5 Tage gehen dafür drauf alles zu checken, es wird gerechnet, im Internet geforscht, Werkstätten besucht, die Bremsen erneuert, Versicherungen abgeschlossen und mit vielen Leuten telefoniert. Nur abends bleibt mal Zeit für ein paar der schönen Dinge die Darwin zu bieten hat. Klar wird in dieser Zeit jedenfalls: Wir wollen hier weg!
Nach Tausenden Hin und Hers und Bankproblemen ist das Ende vom Lied jedenfalls: Auto gekauft!
Wir machen uns auf über den Kakadu Nationalpark in Richtung Cairns an der Ostküste. Klingt nach einem mal eben so, sind aber 3500km! Dazu dann mehr im nächsten Eintrag!

Montag, 7. Oktober 2013

Singapur... Oder was uns keiner glauben wird!

Bei so unverschämten Glück wie wir es in Singapur erlebten, überlassen wir es jetzt euch uns zu glauben oder nicht: (selbst wir tun es noch nicht so richtig)

Bei Anflug mit satter Verspätung (dass das Flugzeugnavi kaputt war fiel auf der Startbahn auf) dachten wir beide noch an ein ganz normales couchsurfing wie es vorher per Mail abgemacht war. Wir sollten mit wenig Platz auskommen und nicht zu wählerisch sein, schrieb Juner, unser Host. Er schrieb nicht, dass er im wohl besten und nebenbei höchsten Wohnhaus Singapurs (7500 $ Monatsmiete) allein lebt und wir aus dem 16. Stock eine Panoramaaussicht auf ganz Marina Bay hatten. Der Pool war sogar inklusive und wir beide lebten somit drei Tage umsonst iin einer uns nie finanzierbaren Welt zusammen mit Managern und Millionärssöhnen.
Vier Tage Singapur reichen bei weitem nicht, um alle Highlights dieser wirklich absolut faszinierenden Stadt sehen zu können. Wir haben uns auf das Marina bay viertel, Chinatown und Little India, den Zoo und den botanischen Garten beschränkt.

Blick auf Marina Bay aus der Aussichtsetage unserer Unterkunft. Links der Singapore Flyer hinter dem Museum, das große Gebäude ist Singapurs bestes Hotel


Die Gardens by the Bay. Vor 50 Jahren wurde in Singapur beschlossen den Einwohnern die Natur näher zu bringen, und somit ist Singapur eine der grünsten Städte in der wir je waren!


Wieder die Gärten, im Hintergrund das Riesenrad. Die nachgebauten Mammutbäume werden nachts in einer spektakulären Lichtshow angestrahlt. 

In einem der Gewächshäuser wird der tropische Regenwald simuliert










Hier noch mal Marina Bay von der anderen Seite. Das Haus mit dem abgeschrägten Dach nahe des rechten Bildrands... Da haben wir gewohnt!



In Chinatown und Little India kann man ein traditionelleres Singapur erleben


Der zur Wohnung gehörige Pool.. Klar das wir da jeden Abend rein mussten! Um einen herum nur riesige, erleuchtete Wolkenkratzer


Bilderrätsel ... Wer hat sich denn hier im Bild versteckt


Christian und Max im Singapore Zoo


Die Eindrücke der Stadt in einem Bild zusammengefasst... Jeden Abend um 8 gab es hier eine Show!



Die Fotos geben einen guten Eindruck von der Stadt, aber trotzdem kann man ihr mit Bildern eigentlich nicht gerecht werden.
In Singapur ist in selbst von deutschen Maßstäben weit entfernter Art und Weise alles geregelt. Aber wirklich alles! Millionen Warnschilder überall, gleich mit den Strafen die man auferlegt bekommt wenn man diese missachtet, sind da noch die weniger ungewöhnlichen Dinge. In Singapur funktioniert gefühlt auch alles. Kein Zug, kein Bus hätte hier jemals Verspätung zumindest bekommt man das Gefühl, und Verbrechen und Armut spielen sich vielleicht anderswo auf der Welt ab, aber nicht hier! Nicht in Singapur, denn hier funktioniert alles! 
Funktionieren tun hier auch die Menschen. Und es könnte einen das Gefühl einholen, dass in dieser Stadt auch nichts hinterfragt wird, wenn man morgen schon um 7 Uhr Millionen Menschen zur Arbeit strömen sieht. In den Fernsehern an den Haltestellen läuft derweil Werbung für das staatlich geförderte Speed-Dating... Kein Witz, denn schließlich gehört zu einer gut funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft auch, dass es immer ausreichend Nachwuchs gibt, der schnell durch die Schulen die Uni hinein ins Arbeitsleben gebracht werden kann. Singles sind hier nicht gerne gesehen.

Nach dem Speed-Dating Spot läuft ein kurzer Film darüber, wie man ein glücklicheres Leben führt. Er ist wunderbar aufgemacht mit den schönsten Bildern und ich hätte auch alle Aussagen des Films unterschreiben können: complain less but compliment more. Spend time with your family. Have conversations in real life - not only via your smartphone. Relax after your work is done .... Etc. 
Eigentlich ja eine wunderbare Idee, aber dennoch irgendwie befremdlich. Muss man solche Ratschläge über einen Bildschirme an der U-Bahn Haltestelle laufen lassen?

Singapurianer beschweren sich wohl auch so erzählte man uns oft. Das sei aber gut denn so könnte die Stadt immer besser und immer mehr ein toller Ort zum Leben werden. Zum Beispiel beschwerten sich zu viele Leute darüber, dass die Bahnen zu voll seien. Die Regierung lässt darauf hin 75 Bahnen bauen und einsetzen, natürlich aber nicht ohne in einer groß angelegten Kampagne mit Plakaten die Bevölkerung davon wissen zu lassen.
Jüngst wurden viele Stimmen laut, es gebe in der Stadt zu viele Ausländer, die den Einheimischen die Arbeit wegnähmen. Reagiert wurde mit deutlich erschwerten Bedingungen für internationale Firmen die internationale Menschen einstellen möchten.

Dies soll keinesfalls eine Kritik sein. Uns beiden gefiel die Stadt unheimlich gut und hat uns beeindruckt wie nie eine Stadt zuvor! Der Text soll lediglich Einblick geben in die andere Lebens- und Denkweise der Menschen hier. Und vielleicht liefert er die Erklärung warum wir beide im Laufe des Aufenthalts ein wenig vorsichtiger mit der Einschätzung des ersten Tages wurden: "hier könnte ich wirklich mein Leben verbringen"

Das nächste mal hört ihr übrigens von uns wenn wir es endlich irgendwie geschafft haben aus Darwin (Australien) wegzukommen ;)